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Veranstaltung: Zurück zur Meisterpflicht?

19. 09. 2017

Mit der Novellierung der Handwerksordnung wurden 2004 53 Gewerke als zulassungsfreies Handwerk eingestuft. Damit entfällt die Meisterpflicht, wenn man sich im diesem Handwerk selbständig machen will, Firmen gründen oder übernehmen möchte oder Azubis ausbilden will. Aktuell wird in der EU über eine weitere Aushöhlung der Meisterpflicht gesprochen.

 

Grund genug, um ein Resümee nach 13 Jahre zu ziehen. Ziel der Novellierung war mehr Arbeitsplätze zu schaffen, um es den Menschen in diesen Berufsgruppen einfacher zu machen, selbständig zu werden.

 

Hat geklappt? Ja, es gibt mehr Firmen, aber die Anzahl der Beschäftigten in den Gewerken ist gleich geblieben. Also eine Umwandlung von Angestellten in viel „Ein-Zweimannfirmen“. Leider wird in diesen Firmen wenig ausgebildet, so dass die Ausbildung z.B. bei Fliesenlegern um 90 % gesunken ist. Also wo früher 50 Azubis in einem Jahr waren, sind es heute nur noch 5. Die Frage, die sich da stellt, wer soll in 30 Jahre unsere Fliesen legen, wenn es nur noch ganz wenige Handwerker richtig gelernt haben? Wo wird die Qualität unsere Arbeit im Handwerk hingehen, wenn keiner mehr in diesen 53 Gewerken einen Meistertitel anstrebt und sich weiterbildet in Fachthemen. Um einige davon nur zu nennen: rechtliches Vertragsrecht, Mitarbeiterführung, wirtschaftliche Unternehmensführung, und wie bilde ich junge Menschen richtig aus, usw.

 

Die gemeinsame Veranstaltung von Handwerkskammer zu Leipzig (alle sächsischen waren vertreten), der Deutsche Gewerkschafts Bund und Arbeit und Leben Sachsen e.V. sprachen sich dafür aus, die Meistertittel zu erhalten und auch in den 53 Gewerken wieder darüber nachzudenken, im Sinne der Qualität der geleisteten Arbeit diese wieder einzuführen.

 

Die Kreishandwerkerschaft Leipzig war mit dem Kreishandwerksmeister Wolfgang Herzog und dem Geschäftsführer Falk Dossin vertreten und konnte mit Politikern, Handwerkern, Verbrauchern diskutieren. Wir sind nun noch mehr davon überzeugt das der Meistertitel eine in Deutschland gewachsene gute Art der Aus- und Weiterbildung ist um jeden Handwerker das Rüstzeug zu geben gute verlässliche Arbeit: „made in Germany“ zu machen.